Was die Presse sagt

Der "Gäubote" aus Herrenberg schreibt im April 1996

"Geschichte der Eissler - Urahn lebte um 1500"

-- Bondorf (gu). Wenn das Telefon in dem kleinen Häuschen in der Lammgasse 11 klingelt, kann es durchaus passieren, daß der Anrufer zunächst nach dem Vornamen gefragt wird. Vielleicht muss er dann auch noch seinen Geburtstag preisgeben.
Das Überraschendste dabei ist, daß er diese doch unübliche Auskunft im Allgemeinen gern gibt!
Des Rätsels Lösung: Hanno Gurski ist Familienforscher.

Der Chemotechniker (48) aus Bondorf hat nach 12-jähriger Arbeit dieses Buch herausgegeben, das auf etwa 4oo Seiten alle Familien dieses Namens aus ganz Deutschland verzeichnet, die sich auf einen Vorfahren aus Württemberg berufen können.

"444 Jahre Eissler" hat er sein Werk genannt. Im Textteil hat Hanno Gurski in erzählerischer Form "alles aufgeschrieben, was ich bei der Beschäftigung mit den Eissler über Familienforschung so gelernt habe".

Und das ist nicht wenig, wie man sieht, wenn man intensiver durch das in rotes Leinen gebundene Werk blättert.
In sieben Kapiteln unterteilt, findet man nicht nur etwas über die Herkunft und die Schreibweise des Namens, sondern auch über Themen wie Geschichte und Geographie der einzelnen Stämme der Württembergischen Familien in den letzten vier Jahrhunderten.

Hier kann man nachlesen, welchen Werdegang die einzelnen Familien im Laufe dieser Zeit genommen haben, seit Hans Eissler, ein Bäcker in Talheim bei Mössingen, geboren vermutlich um 1540, und seine Ehefrau Anna im Jahre 1569 ihren ersten Sohn Martin zur Taufe trugen. Sieben weitere Kinder folgten, die für ein riesiges Heer von Nachfahren sorgten.

Sehr große Stämme lebten und leben heute noch zum Beispiel im Großraum Stuttgart, in Pforzheim und im Kraichgau, in Albstadt, Tübingen, Reutlingen, in Sonnenbühl, Lichtenstein und im Raum Mössingen. In Willmandingen, Talheim, Öschingen ist die "Urheimat" der Eissler. Fast 7ooo Namen sind im Registerteil des "schweren Wälzers" aufgelistet, gute alte schwäbische Namen finden sich wieder, angefangen von A wie Abel oder von Au bis zu Z wie Zwink oder Zweigle.

Den Textteil hat er auch ins Englische übersetzt, eine französiche Version ist in Vorbereitung.

Aber nicht nur die Namen stehen da; aus den Registern kann man sogleich ersehen, auf welcher Seite im Personenteil man z.B. einen bestimmten Johannes Eissler findet, von denen es immerhin mehr als 90 gibt. In weiteren umfangreichen Registern sind alle erwähnten Orte sowie Hunderte von Anschriften der einzelnen Familien aufgeführt.

Zusätzlich gibt es noch eine Auflistung vieler Anschriften von amerikanischen, französischen, kanadischen und österreichischen Eisslerfamilien, die Nachkommen zahlreicher Auswanderer, von denen etliche in der "neuen Welt" leben.

Und zum Schluß sind einige Stammbäume ausgearbeitet, aus denen das interessierte Familienmitglied direkt ersehen kann, in welchem Zusammenhang es mit anderen, auch etwas entfernteren Verwandten steht.

Angefangen hatte die Suche nach den Eissler schon 1984. Damals feierte der Großvater seiner Frau, Albert Eissler aus Sindelfingen, seinen 70. Geburtstag. Er wünschte sich einen Stammbaum " so richtig mit Ästen und Zweigen". Und natürlich bekam er ihn auch und hielt ihn zeitlebens in Ehren.

Darüber hinaus hat Hanno Gurski aber dann seine Arbeit systematisch ausgeweitet.
Ausgehend vom Stammvater Hans aus Talheim ermittelte er nun in oft mühevoller Sucharbeit in den Kirchenbüchern vieler Orte im Schwabenland alle dessen Nachkommen bis in die Gegenwart, soweit sie den Namen Eissler tragen. Überaus hilfreich waren die angesprochenen Pfarrer, in deren Archiven er unzählige Stunden verbrachte, oft ganze Wochenenden oder auch einzelne Urlaubstage. In die zumeist sehr schlecht entzifferbaren Aufzeichnungen in der alten deutschen Schrift früherer Pfarrherren hat er sich mittlerweile so gut eingelesen, daß gerade jüngere Forscherfreunde ihn oft um "Übersetzungshilfe" bitten Zusätzlich befragte er in über Hundert Briefen die Familien aus anderen Orten in Deutschland, wenn die Kirchenbücher darauf hinwiesen.
Und gerade diese Kontakte brachten viele Informationen besonders in den Fällen, wo die kirchliche Bindung nicht mehr so eng ist und die Pfarrarchive daher keine weitere Eintragung mehr aufwiesen.

"Familienforschung", gesteht der Familienvater, "ist wie ein Virus, der einen befällt, oft genug leider ein wenig auf Kosten der eigenen Familie". Zwei Kinder, Florian (10) und Sophia (8), zählen dazu, und nicht zuletzt seine Ehefrau Christa, deren Sippe ja eigentlich in dem Buch besprochen wird.

Seine Familie, d.h. die Gurskis, hat er natürlich auch erforscht. Aber die Quellenlage in Polen, wo sein Vater 1905 in Danzig geboren wurde, ist durch Kriegsereignisse und dann durch spätere kommunistische Archivpolitik derart erschwert gewesen, daß eine einzige schriftliche Anfrage an dortige Stellen nicht nur viele Monate zur Beantwortung benötigte, sondern auch noch sehr teuer wurde.

- "DM 100,- bis 200,- sind für einzelne Anfragen keine Seltenheit, und so habe ich zunächst darauf verzichtet, weiter als bis 1805 zurück zu gehen." - "Außerdem sollte die Arbeit über die Eissler endlich zum Abschluß kommen."

Jetzt ist es also soweit. Alle Familienangehörigen können ab sofort im kleinen Häuschen in Bondorf (Tel. 07457-3242) anrufen und das Werk über die Eissler bestellen.

Aber wie gesagt: wundern Sie sich bitte nicht, wenn Sie dann nach Ihrem Vornamen oder dem Geburtstag gefragt werden..."