Was die Presse sagt

Die "Kreiszeitung" Böblingen schreibt im April 1996

Der Bondorfer Hanno Gurski schaffte zwölf Jahre für eine Familienchronik

- BONDORF.   "Dann kam der Virus, der mich angesteckt hat", erklärt der Bondorfer Hanno Gurski seine "krankhafte Leidenschaft für die Familienforschung. Ergebnis seiner Sucht ist ein drei Finger dicker Wälzer, der erst in diesen Tagen fertiggestellt wurde. Er begann sein zeitraubendes Hobby vor zwölf Jahren. Anlaß war der 70. Geburtstag des Großvaters seiner Frau gewesen. Der alte Herr wünschte sich einen Stammbaum seiner Familie, den "Eisslers" - "so richtig schön mit Blättern und Ästen"

  Hanno Gurski (47), von Beruf Chemotechniker, nahm sich der Sache an und begann zu recherchieren. Die ersten Informationen über den Familienclan bekam der Hobby-Ahnenforscher von "Tante Klärle" aus Nufringen geliefert, die ein ungeheures Erinnerungsvermögen offenbarte. Es habe sich in den vergangenen Jahren gezeigt, betont Hanno Gurski, daß vor allem "unsere alten und ältesten Familienmitglieder durch ihr meist ausgezeichnetes Langzeitgedächtnis eine unerschöpfliche Quelle für den Familienforscher darstellen."

  Nachdem alle Möglichkeiten für Informationen aus erster Hand ausgeschlachtet waren, begann er mit System vorzugehen: Anhand der Kirchenbücher konnte er die Spur der "Eissler" von 1550 bis in die Jetztzeit verfolgen.

  Im letzten Jahrhundert verliert sich deren Fährte etwas, da man es mit der lückenlosen Dokumentation in der heutigen Zeit nicht mehr sehr genau nimmt.

  Die Nachforschungen für den Stammbaum des Großvaters ergaben, daß sich die württemberger "Eissler", wie sie noch heute unter uns weilen, auf mehrere Stämme zurückführen lassen. So zum Beispiel die Talheimer, als ältester Stamm, zu dem sich auch besagter Großvater und dessen Ahnen zählen können. Manchmal kommt bei den Nachforschungen mehr heraus, als nur "wer mit wem" - auch über Krankheiten und Berufe kann etwas überliefert sein. Auch in der Ahnengalerie des Großvaters, so stellte sich heraus, gab es dunkle Flecken. Zu dessen Entsetzen konnte Hanno Gurski uneheliche Geburten in der Familie nachweisen.

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von unserer Mitarbeiterin
Alexandra Reeg
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"444 Jahre Eissler", so hat Hanno Gurski seine gesammelten Werke genannt. Endlich, nach zwölf Jahren harter Arbeit, ist das Buch nun fertiggestellt und kann bei ihm auch bestellt werden. Auf 450 Seiten sind darin mehr als 6700 Personen erfaßt, alle "Eissler" aus

  Württemberg und Baden. Seine Nachforschungen beschränken sich nicht nur auf Deutschland, Spuren der Familie verfolgte er bis in die USA und Kanada. Weit mehr als hundert Briefe hat Hanno Gurski in die Welt verschickt, um Informationen von noch lebenden Namensträgern zu erhalten.

  Ahnenforschung ist ein zeitraubendes Hobby. Viele Wochenenden und so mancher Urlaubstag sind beim Stöbern über den Kirchenregistern verstrichen. Oft ist die Suche mühsam, und hat man das Gesuchte endlich gefunden, so kann man damit erst einmal gar nichts anfangen. Beispiel: "Cramer-Cathrin, des sel. Schulze Mattheiß gewesene eheliche Hausfrau".

Ein weiteres Problem, mit dem ein Familienforscher sich herumärgern muß, ist die Art der Darstellung. Ein Stammbaum über alle Familienangehörigen, von 1550 bis heute, so richtig mit Ästen und Blättern, wie von Großvater gewünscht, würde wohl die Wand einer Turnhalle auskleiden. Das hat auch Hanno Gurski eingesehen und sich zur Veröffentlichung seiner Daten schweren Herzens einen Computer zugelegt - der ist wenigstens platzsparender.